Humboldt´sches Bildungsideal und Business Intelligence - Angst vor dem eigenen Urteil – Kontraproduktive Entscheidungsfähigkeit – Ganzheitliches contra selektives Denken – Scheinobjektivität mancher Evaluierungskriterien – Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand. Nach dem humboldtschen Bildungsideal soll ein autonomes Individuum eine Person sein, die Selbstbestimmung und Mündigkeit durch ihren Vernunftgebrauch erlangt. Schwachstellen der praktischen Umsetzung: man kann sie bis in das politische Leben hinein verspüren: die Angst vor dem eigenen Urteil. Selbst große Parteien verstecken sich gerne hinter dem Urteil ihrer Wähler. Der Souverän hat es so gewollt, hat ja so entschieden. Ganz ähnlich wenn Manager nur oder vor allem nach Gewinn und Umsatz bewertet und entlohnt werden. Auch dann braucht man nicht sich selbst als Punktrichter zu verantworten. Denn hierüber hat ja der Markt oder noch besser der Kunde als angeblicher König entschieden.
Keine Diskussionen, es liegt alles auf dem Tisch und solange es aufwärts geht, sind es alle zufrieden. Man stelle sich einmal vor, der Vorstand des Fußballvereins sollte seinen Trainer kompetent beurteilen, wenn man ihm hierfür die Stütze und den Vorwand des Tabellenstandes wegnehmen würde. Lernen kann man aus diesem anschaulichen Beispiel, dass schwerwiegende Folgen entstehen können, wenn eine Vorstellung verfolgt wird, nach der u.a.: auf Dauer aus kurz immer lang gemacht werden könne, eine langfristige Strategie in einem kurzatmigen Umfeld, in dem nur von Tag zu Tag gedacht wird, erfolgreich gemacht werden könnte, man darauf baut, das Gewesene aus der Vergangenheit in die Zukunft fortschreiben zu können, langfristiges Denken laufend mit kurzfristig veränderten Annahmen überlagert wird, oder
ganzheitliches Denken von selektiven Wahrnehmungen verdrängt wird.
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