Burnout ist keine Krankheit im klassischen medizinischen Sinne, sondern ein Risikozustand, weil es sich nicht um eine spezifische physiologische oder psychische Störung mit eindeutigen diagnostischen Kriterien handelt. Vielmehr ist es ein Zustand chronischer Erschöpfung, der durch anhaltenden Stress und Überlastung entsteht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt Burnout in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) als „faktorbezogene Gesundheitsstörung“, nicht als eigenständige Krankheit.
Individuelle Unterschiede
Nicht jeder, der stark belastet ist, entwickelt Burnout. Persönliche Bewältigungsstrategien, soziale Unterstützung oder genetische Faktoren spielen eine Rolle
dabei, wie jemand mit Stress umgeht.
Fließender Übergang zu anderen Erkrankungen
Burnout kann das Risiko für ernsthafte psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen erhöhen. Während Burnout selbst als Risikozustand betrachtet
wird, können daraus tatsächlich behandlungsbedürftige Krankheiten entstehen.
Burnout sollte daher als Warnsignal verstanden werden – als ein Hinweis darauf, dass eine Person oder ein System an Belastungsgrenzen stößt. Die Herausforderung besteht darin, rechtzeitig gegenzusteuern, bevor aus dem Risikozustand eine chronische oder krankhafte Beeinträchtigung wird.