Bürgermeister und Wirtschaftsförderer sind maßgeblich dafür verantwortlich, den Standort ihrer Kommune attraktiv, wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu gestalten. In einer globalisierten Welt ist es jedoch nicht mehr ausreichend, sich nur auf lokale Belange zu konzentrieren. Vielmehr müssen sie nationale und internationale Entwicklungen im Blick behalten, um wirtschaftliche Potenziale zu erkennen, Fördermittel zu sichern und Innovationen in ihre Kommune zu bringen. Kirchturm-Denken, also die Fixierung auf die eigenen Stadtgrenzen, gefährdet die nachhaltige Entwicklung und den Wohlstand einer Region.
Fallbeispiele, die die Bedeutung eines weiten Blickwinkels verdeutlichen:
Wolfsburg und Volkswagen: Wolfsburg verdankt seine wirtschaftliche Stärke maßgeblich dem Automobilhersteller Volkswagen. Die Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung arbeiten eng mit dem Konzern zusammen, blicken aber auch über die Stadtgrenzen hinaus. Sie engagieren sich in internationalen Netzwerken der Automobilbranche, fördern Kooperationen mit Hochschulen weltweit und werben um internationale Zulieferer. Nur durch diese globale Vernetzung bleibt Wolfsburg ein wettbewerbsfähiger Standort im internationalen Automobilsektor.
Ingolstadt und die Digitalisierung: Ingolstadt, traditionell durch die Automobilindustrie geprägt, hat früh erkannt, dass die Zukunft in der Digitalisierung liegt. Die städtische Wirtschaftsförderung hat sich daher nicht nur auf regionale Initiativen beschränkt, sondern überregionale und europäische Förderprogramme genutzt. Durch die Einbindung in EU-Projekte zur Smart-City-Entwicklung konnte Ingolstadt Mittel für die digitale Infrastruktur und Start-up-Förderung sichern. Das Ergebnis: Ein Innovationscluster, das weit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus anerkannt ist.
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