Die Standortbilanz bietet als Managementinstrument eine strukturierte Grundlage, um die vielfältigen Wirkungen eines Unternehmens oder einer Institution auf ihr Umfeld sichtbar und messbar zu machen. Sie erweitert den rein finanziellen Blickwinkel um soziale, kulturelle und ökologische Dimensionen. Dies eröffnet eine Möglichkeit, eine Verständigungsbrücke zwischen den zahlenorientierten Denkweisen von Finanzleuten und den schöpferisch-kreativorientierten Ansätzen von Kunst- und Kulturschaffenden zu bauen.
1. Gemeinsame Sprache durch Messbarkeit und Transparenz:
Finanzexperten benötigen klare Kennzahlen und messbare Ergebnisse, während Kunst- und Kulturschaffende oft qualitative Werte betonen, die schwer in Zahlen zu fassen sind. Die Standortbilanz
integriert beides, indem sie nicht nur monetäre Aspekte, sondern auch kulturelle Beiträge und soziale Wirkung erfasst und darstellt. So werden kulturelle Projekte nicht nur als „Kostenfaktoren“,
sondern als wertschöpfende Elemente sichtbar, die zur Attraktivität und Identität eines Standorts beitragen.
2. Sichtbarmachung von immateriellen Werten:
Kunst- und Kulturprojekte erzeugen immaterielle Werte wie Inspiration, Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Standortbilanz übersetzt diese „weichen“ Faktoren in nachvollziehbare
Indikatoren, die den Mehrwert kultureller Initiativen für Wirtschaft und Gesellschaft verdeutlichen – ein Ansatz, der Finanzexperten hilft, den Nutzen solcher Projekte jenseits von Umsatz und
Gewinn zu verstehen.
3. Gemeinsame Zieldefinition und Evaluation:
Die Standortbilanz ermöglicht eine partizipative Entwicklung von Zielen, an der sowohl Finanzverantwortliche als auch Kulturschaffende mitwirken. Durch diesen Dialog werden gegenseitige
Erwartungen und Anforderungen offengelegt und in konkrete, messbare Zielsetzungen übersetzt, was zu einer besseren Verständigung und Zusammenarbeit führt.
4. Förderung interdisziplinärer Kooperationen:
Das Instrument bietet einen Rahmen, um Potenziale und Synergien zu identifizieren. Beispielsweise können Unternehmen kulturelle Projekte fördern, die wiederum zur positiven Außenwirkung und
Standortattraktivität beitragen. Kunst- und Kulturschaffende profitieren von finanzieller Unterstützung und professionellen Managementstrukturen.
Fazit:
Die Standortbilanz schafft eine gemeinsame Basis für den Dialog zwischen Finanz- und Kulturschaffenden, indem sie die Stärken beider Denkweisen kombiniert: die analytische Präzision und
Zielorientierung der Finanzwelt mit der Innovationskraft und Kreativität des Kulturbereichs. Dadurch entsteht eine nachhaltige Verständigungsbrücke, die beide Welten bereichert und zu einer
ganzheitlichen Standortentwicklung beiträgt.