Bioökonomie nach der Digitalisierungswelle: Bei der Bioökonomie geht es um eine Form des Wirtschaftens, die auf der effizienten Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen basiert. Bioökonomen sollen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Politik und Technik den Wandel begleiten. In der Ausbildung stehen Volkswirtschaftslehre und Kreislaufwirtschaft auf dem Programm, ergänzt durch Grundlagen in Chemie, Biologie und Ingenieurwissenschaften.
„Also viel lernen, interdisziplinär arbeiten und global denken.“
„Genau, auch wenn aktuell vielleicht die Digitalisierung im Mittelpunkt stehen mag, danach wird wahrscheinlich die Bioökonomie als Nächstes kommen.“
„?“
„Wenn zum Beispiel immer mehr Biomasse für die Plastikproduktion benötigt wird, entsteht ein Wettbewerb um die Landnutzung, der aber nicht zu Lasten der Artenvielfalt gehen darf.“
„Das heißt?“
„Man braucht dafür Menschen, die sich nicht mit dem zufriedengeben was ist, sondern die in Systemen denken.“
„Und dabei letztlich auch planetare Grenzen nicht aus dem Blick verlieren?“
„Ja, die nämlich auf dieser Grundlage Konzepte für Ernährungssicherheit, Klimaschutz oder die Erzeugung erneuerbarer Ressourcen entwickeln. Die darüber nachdenken warum es für die CO2-Bilanz am besten ist, die Wälder zu bewirtschaften und in langlebige Produkte zu verwandeln, statt nur Naturschutzgebiete zu errichten.“
„Auf die Grunddisziplin der Bioökonomie kommt somit zusätzlich noch ein breites Dach aus interdisziplinären Kompetenzen, System- und Nachhaltigkeitswissen.“
„Was sich dann aber am Ende am Markt durchsetzen wird braucht jedenfalls einen langen Atem.“
„Und Leute mit hoher Schnittstellenkompetenz.“
„Vielleicht bringt Corona ja nicht nur eine Digitalisierungswelle sondern stärkt auch danach die Bioökonomie.“
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