Nun haben nach zig Jahren “heile“ Welt auch alte, längst ergraute Ruderer Bekanntschaft mit dem Phänomen des “Schwarzen Schwan“ gemacht. Genauso wie ihre Mütter und Väter und deren Mütter und Väter und so fort. Die Illusion von vielem, was lange Zeit als sicher geglaubt wurde, ist den Bach runter gegangen. In einem Studium Generale hatten manche allerdings schon gelernt, dass die lange Zeitspanne als Nachkriegsgewinnler ein krasser statistischer Ausreißer war, der nicht einfach linear in die Zukunft fortgeschrieben werden konnte. Optimismus hin oder her.
Trotzdem: manche Konstante hat bis heute überlebt. So „unser“ alter Eintracht-Achter. Fährt der doch auf der Internen Regatta nach über 60 Jahren noch immer ein tolles Foto-Finish-Rennen. Trotz Wasser nicht nur unter dem, sondern sogar 2cm im Boot selbst. Fast wie damals als immer die verfluchten Oberräder vor uns lagen. 2 Video-Clips auf einer HRG-Homepage bezeugen dies. .
Wie "unser" Achter (davor und danach hat wohl keiner darin so häufig wie wir damals darin Rennen bestritten und verloren, wahrscheinlich hatten wir wie heute auch der Deutschland-Achter einfach zu wenig PS an Bord) immer noch tapfer weiterschwimmt, berührt einen. Wenn schon der Roger Federer Rotz und Wasser heult, nur weil er ein letztes Mal vor großem Fernseh-Publikum gespielt hat, was wollen denn erst die alten RG-ler sagen?
Und fast hätte die solide gebaute Eintracht auf der Internen das Foto-Finish nicht nur um cm verloren, sondern sogar mit Längen gewonnen, wenn nach Videoanalyse nicht irgendjemand auf der Backbordseite nicht gleich zweimal einen fulminanten Krebs gefangen hätte. Also wieder einmal ein Fast-Sieg nach über 60 Jahren. Das stelle man sich mal vor.