Von der gesamten auf der Erde vorkommenden Wassermenge sind 97,5 Prozent Meer- oder Brackwasser und nur ca. 2,5 Prozent sind Süßwasser. Mit 69 Prozent ist der weitaus überwiegende Teil des Süßwassers in Eis und Gletscher gebunden. Etwa 30 Prozent des Süßwassers sind sauberes Grundwasser und nur ein verschwindend geringer Teil von 0,98 Prozent fließt als Oberflächenwasser ab. Wenn infolge des Treibhauseffektes die Temperatur der Erde ansteigt, hat das wahrscheinlich eine erhöhte Verdunstung und daraus folgend eine höhere Niederschlags- und Abflussmenge zur Folge.
Obwohl auf den ersten Blick Süßwasser weltweit in ausreichender Menge vorhanden zu sein scheint, gibt es in einzelnen Regionen wegen der räumlichen und zeitlichen Variation der Niederschläge erhebliche bzw. dramatische Unterschiede. Aufgrund der zunehmenden Verknappung des Pro-Kopf-Dargebots an erneuerbaren Ressourcen rechnen Fachleute mit einer zunehmenden Zahl von Ländern, in denen eine Bedarfsdeckung in Frage gestellt ist. Gefährdete Länder liegen insbesondere in den Regionen Nordafrika und naher Osten. Als ein erster Indikator dafür, ob das vorhandene Dargebot ausreichend ist oder nicht, kann das Pro-Kopf-Dargebot angesehen werden. Der Kenntnisstand über das jeweilige Wasserdargebot ist die Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung sowie eine wichtige Voraussetzung, um die Möglichkeiten zur Erschließung von Wasserressourcen unter technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten beurteilen zu können.
Personalbilanz Lesebogen 74 – Managementwissen Betriebswirtschaft, Handlungsräume im Szenario vermessen