Der ehemalige Flieger schrieb: “Gläserne Segel auf dem See, dunkle Wolken ziehen leise, über die Stille, in der ein Wille atmet und webt, und flüstert die Weise im wiegenden Ried, das Lied welches nie vergeht. Tut es denn weh, erinnern und sinnen? Gedanken verrinnen, entschwinden dahin, und kehren zurück. Wie Wellen gleiten, vergangene Zeiten, verlorener Sinn! Was war das Glück? Ein Traum wie der Segel, schweben das Leben? Stimmen klingen – der Laute tönernder, traute wache Klang, ein Sang aus der bleichen Tiefe – so, als riefe, die eine, Glockenreine mir zu: „Hab Ruh, Ruh in deinem Herzen! Auch unter Schmerzen, will ich deiner warten, in Treue, bis auf´s Neue, der Sonne Licht das finstere Gewölk durchbricht. Und die Wellen, sie blinken – her vom anderen Ufer braune Augen winken – nimmermüde Rufer.
Es waren dunkle Zeiten der Gefangenschaft im fremden Land, in denen der Flieger schrieb: „Außerhalb des Drahtes, der als hässliche, stachlige Silhouette gegen den hellen Himmel sich absperrend abhob, war der Tag, der Sonntag, im Anfang des Februar, ein Frühlingstag. Mir schien es so! Außerhalb des Drahtes? Auch über uns segelten wie weiße Schwämme, die Wolken, hell blendend, weiß. Mit klaren Rändern – die tiefen Cumuli, und höher in Auflösung sich befindende Lenti cularis-Formen. Über der weiten Ebene blaute der Himmel, die Erde brach auf. Das Neue nach den kalten Tagen und der Nässe. In dem leisen Wind war das Frohlocken der Überwindung. Ist er bezwungen, der kalte Winter – auch daheim. Kehrt Wärme ein in die Traurigkeit der ausgebrannten Städte. Wird das Bild der Zerstörung gemildert empfunden von den Menschen, die trotz allem „JA“ sagen – zum Leben?
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