Zu einem personenbezogenen Bewertungsnetzwerk gelangt man am einfachsten und auf schnellstem Weg in der Form einer Eigenbewertung. Da man bei der Eigenbewertung quasi neben sich selbst als Person treten muss, besteht immer die Gefahr eines schiefen Blickwinkels. Da der Blick auf sich selbst von der Natur der Sache her immer eingeengt ist, kann dieser leicht zu positiv oder zu negativ verzerrt sein. Zum einen könnten objektiv vorhandene Schwächen durch eine rosarote Brille verdrängt werden. Zum anderen könnten aus lauter Angst vor Eigenlob und zu wenig Selbstbewusstsein, entscheidende Stärken selbst herabgewürdigt werden. Der Natur der Sache nach ist eine Eigenbewertung immer ein Parteien-Gutachten und wird daher von jedem anderen somit auch nur als parteiisch angesehen werden können. Es kommt also darauf an, dass alles getan wird, um Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Personalbilanz abzusichern. Eine Personalbilanz wird keinesfalls dadurch wertlos, dass sie mit subjektiven Einschätzungen unterlegt wurde. Im Gegenteil: je offener und transparenter alle interessierenden Personalfaktoren nachvollziehbar gemacht werden, desto leichter lassen sich mögliche Einwände bereits im Vorfeld entkräften. Eine probates Mittel sind Transparenz und Ehrlichkeit: grundsätzlich sollten diese von innen heraus aufgebauten Analysen möglichst umfassend mit allgemeingültigen und unabhängigen Arbeitsproben, Arbeitszeugnissen, Referenzen u.a. belegt werden können. Wasserdicht werden alle Aussagen einer Personalbilanz aber vor allem, wenn diese von unabhängiger Seite testiert und abgesichert wird. So könnten alle dargestellten Schritte einer Eigenbewertung in gleicher Form durch eine Fremdbewertung ergänzt werden.